Bauhaus


Fagus-Werk
Geschichte des Fagus-Werk
Das von Carl Benscheidt beauftragte Fabrikgebäude war das Erstlingswerk von Walter Gropius. Der 28jährige Gropius schaffte zusammen mit seinem Mitarbeiter Mayer 1911 ein neues, für die Zeit untypisches, Gebäude. Die Bauweise des Gebäudes des Fagus-Werk passt sich der Funktion an, ein Versuch der Humanisierung der Arbeitsbedingungen. Durch die großen Glasfronten wurde eine helle Arbeitsumgebung geschaffen.
Das Werk wurde für die Firma Fagus gebaut, die Schuhleisten herstellte – kleine, aber präzise gefertigte Objekte, die symbolisch für die Verbindung von Handwerk und industrieller Fertigung standen. Das Fagus-Werk ist ein frühes Beispiel für funktionale Architektur, bei der Form und Zweck eng miteinander verbunden sind.
Heute gehört das Gebäude zum UNESCO-Weltkulturerbe und wird als ein Vorläufer des Bauhauses angesehen. Es zeigt die klare, sachliche Ästhetik, die Gropius später auch als Leiter des Bauhauses weiterentwickelte. Das Fagus-Werk steht somit nicht nur für einen architektonischen Wandel, sondern auch für eine neue Haltung gegenüber Arbeit, Industrie und Gestaltung.
Das Fagus-Werk ist die einzige UNESCO-Welterbestätte mit industrieller Produktion und wird als eines der wenigen in seiner ursprüngliche Form genutzt.
Die liebevoll gestaltete Homepage des Vereins „Alt Alfeld“ schreibt auch detailliert über Benscheidt und Gropius.
Über Walter Gropius kann ausführlich in Wikipedia nachgelesen werden.
Zitat Walter Gropius: „Der Arbeit müssen Paläste errichtet werden, die dem Fabrikarbeiter, dem Sklaven der modernen Industriearbeit, nicht nur Licht, Luft und Reinlichkeit geben, sondern ihn noch spüren lassen von der Würde der gemeinsamen großen Idee, die das Ganze treibt (…).“


Eine Seite über das Fagus-Werk befindet sich hier. Fotos, die ich über den Bauhaus-Stil immer mal wieder erstelle, sind hier zu finden.
Das Fagus-Werk ist heute ein aktives Industrie- und Kulturerbezentrum von internationaler Bedeutung. Es wird weiterhin von der Firma Fagus-GreCon genutzt, die an diesem historischen Standort moderne Mess-, Prüf- und Brandschutztechnik für die Holz- und Werkstoffindustrie entwickelt und produziert. Trotz der laufenden industriellen Nutzung ist das Werk zugleich ein weltweit anerkanntes Denkmal der modernen Architektur. Seit 2011 zählt es offiziell zum UNESCO-Weltkulturerbe. Besucher aus aller Welt können das moderne Besucherzentrum besichtigen, an Führungen teilnehmen und Ausstellungen zur Architekturgeschichte, zur Industriekultur sowie zum Wirken von Walter Gropius erleben. Besonders beeindruckend ist die originale, lichtdurchflutete Glasfassade, die auch heute noch das zentrale Gestaltungselement des Gebäudes darstellt. Das Fagus-Werk verbindet damit auf einzigartige Weise wirtschaftliche Innovation, kulturelles Erbe und architektonische Bildung – und zeigt eindrucksvoll, wie historische Bauten zukunftsorientiert genutzt werden können.